Reisebericht: Törn 3823 Johann Smidt

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Törn-Nr. 3823
Schiff: Johann Smidt
Beginn: 21.04.2025
Ende: 27.04.2025

Verfasser: Blendax, Hans-Henrich Blendermann

Starthafen: IJmuiden
Zielhafen: Kiel / Werft
Route: IJmuiden – Helgoland – Nord-Ostsee-Kanal – Eckernförde – Kiel

Die Crew vom Ocean College hatte die Johann Smidt am Sonntag hinter der Schleuse von lJmuiden verlassen. Gleich im Anschluss startete unsere Reise. Nach und nach vervollständigte sich unsere Crew. Das Abendessen schaffte die ersten gemeinsamen Kontakte, die Kojen wurden verteilt und ein Wohlfühlen machte sich schnell breit – hier waren alle gut aufgehoben und nahmen ihr neues Zuhause für eine Woche schnell an.

Mit der Wacheinteilung war klar, welche Gesichter man sich intensiver einprägen musste, denn wir standen auf jeder Wache dicht beieinander.

Schnell wurden auch organisatorische Schwierigkeiten klar, ob Müllentsorgung, Frischwasserübernahme oder Abwasserentsorgung, alles musste gelöst werden bzw. verfolgte uns auf der Reise. Aber erst einmal raus aus dem Hafen und rein in die Nordsee. Das Ziel war noch unklar, klar war nur, das Skagerrak war von starken Winden umgeben, also mussten wir uns davon fernhalten. Könnte das Ziel Helgoland sein? Unser Skipper Otto ließ jedoch nicht die Katze aus dem Sack, auch, um nicht falsche Hoffnung zu schüren. Der Wind nahm immer mehr ab, an Segeln war nicht zu denken. Die Nordsee entpuppte sich als wellenlose Badewanne. An den West- und Ostfriesischen Inseln vorbei wurde das Ziel Helgoland immer klarer. Morgens an der Schar von Ankerliegern vor Helgoland Reede vorbei. Dann um 8 Uhr morgens brachte der Funkkontakt die Meldung, dass unser Liegeplatz erst gegen 16 Uhr frei wird. Jetzt heißt es, die Zeit zu nutzen. Der Wind briste auf und das Motto lautete, jetzt können wir kreuzen, mal sehen, wie die Johann Smidt durch den Wind geht und Wenden üben. Jeder durfte mal ans Ruder und dies einmalige Erlebnis, durch den Wind zu gehen, genießen. Die Zeit verging wie im Fluge. Es war 16 Uhr und wir liefen in Helgoland ein. Dann die Meldung, nur Bunker übernehmen, keine Müllentsorgung, keine Abwasserentsorgung, keine Trinkwasserübernahme, damit war auch klar, dass kein Landgang stattfindet. Gut, dass Skipper Otto keine Versprechungen gemacht hatte, so war die Enttäuschung nicht allzu groß. Das neue Ziel, rein in die Elbe und schnell zum Kanal, dann können wir in der Ostsee noch segeln. Bei Dunkelheit in die Elbe, dicke Pötte kommen entgegen. Mitläufer überholen. Das war schon spannend und aufregend. Im Kanal dann etwas mehr Ruhe und als wir die Schleuse in Kiel-Holtenau verlassen haben, wurde das nächste Ziel Eckernförde ausgerufen. Die Nacht durchgebracht und morgens in Eckernförde eingelaufen. Landgang bis zum nächsten Morgen fünf Uhr. Müll entsorgt, Trinkwasser übernommen und Abwasser abgegeben. Alles hat wie am Schnürchen geklappt. Es war ein schöner und entspannter Tag in Eckernförde. Am nächsten Morgen ging es bei Sonnenaufgang los, Segel setzen und langsam kreuzend raus aus der Eckernförder Bucht mit Wind nördlich bis Olpenitz.

Ein schöner Abschluss unter vollen Segeln. Anschließend ging es zum Ankern zur Heikendorfer Reede, damit am nächsten Tag der Weg zur gegenüberliegenden Werft nicht zu weit ist.

Ein erlebnisreicher und sehr kameradschaftlicher Törn, auf dem neue Freundschaften geschlossen wurden, ging zu Ende. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Törn im Juni!