
Das Schiff
Dieses robuste und gemütliche Schiff wurde 1939 in Dänemark ehemals als Frachtsegler gebaut. Seit nun über 50 Jahren dient es CLIPPER für ein- oder mehrwöchige Segelreisen als zuverlässiges Segelschiff.
Es bietet heute 30 Personen Platz für ausgiebige Segeltörns in der Ostsee – von Deutschland über Dänemark bis Schweden und Norwegen. Das große Deckshaus bietet ausreichend viel Platz für die Kombüse und die sanitären Einrichtungen. So haben Smutje und Backschafter auch immer einen Blick auf die See und das Geschehen an Deck. Die Mahlzeiten werden bei gutem Wetter gleich an Deck angerichtet oder die Mannschaft trifft sich zum Essen in der großen gemütlichen Messe unter Deck. Nicht nur gegessen wird dort, auch viele fröhliche Stunden mit Musik, Gesang oder Kartenspielrunden wurden dort schon von tausendenden Mitseglern verbracht.
Im geschützen Ruderhaus hat der Kapitän oder die Kapitänin das Sagen, mit einem guten Ausblick über das Schiff, auf die Segel und die See. Der Rudergänger steht gewöhnlich vorm Ruderhaus am Steuerrad, jedoch ist das Rudergehen auch innen möglich. Die Segel an den zwei Masten lassen sich wunderbar von Deck aus setzen und spätestens bei diesem Anblick ist jeder fasziniert von der Schönheit dieses Schiffes.
Schiffsdaten

Typ | Gaffelketch / Galeasse |
Baujahr | 1939 |
Bauwerft | J. Ring-Andersen Skibsvaerft , Svendborg, DK |
Baunummer | 166 |
Baustoff | Eiche auf Eiche, Deckshaus Teak/Aluminium |
Ex-Namen | Havet (bis 1957), Noona Dan (bis 1963) |
Rufzeichen | DDGU |
Tall Ship Kennzeichnung | TS G 43 |
MMSI-Nr. | 211302890 |
Länge ü. A. | 36,10 Meter |
Breite | 7,15 Meter |
Tiefgang | 3,40 Meter |
Segelfläche | 332 m² |
Kojen | 30 |
Bruttoraumzahl (BRZ) | 127 |
Antrieb | Volvo Penta, 290 PS/221 kW |
Elektr. Versorgung | Hatz Diesel 4M41 |
Unterbringung der Crew
Die Unterbringung der gesamten Crew erfolgt in mehreren Kammern mit unterschiedlicher Kojenanzahl.
Übliche Verteilung (kann abweichen):
– 8 Pers. Kammer Backbord (Deckshands)
– 8 Pers. Kammer Steuerbord (Deckshands)
– 4 Pers. Kammer Vorschiff (Deckshands)
– 2 Pers. Kammer Backbord (Steuerleute)
– 2 Pers. Kammer Steuerbord (Steuerleute)
– 2 Pers. Kammer Vorschiff Bb. (Koch/Köchin)
– 2 Pers. Kammer Vorschiff Stb. (Maschinist/in)
– 2 Pers. Kammer im achteren Deckshaus für Kapitän





Geschichte
Die Seute Deern war das erste Segelschiff, mit dem CLIPPER Segeltörns mit Jugendlichen durchführte und somit den Grundstein für den Verein legte. Damals hatte es schon eine spannende 34-jährige Geschichte erlebt.
1939: Bau bei J. Ring-Andersen für den ersten Eigner K. M. Lorentzen
Dieses robuste frachttragende Schiff wurde 1939 auf der J. Ring-Andersen Skibsværft in Svendborg, Dänemark als Frachtsegler „Havet“ (dän. „das Meer“) für den Kapitän und Lotsen Karl Marius Lorentzen gebaut. Am 28. Okt. 1939 wurde das neue Schiff übergeben. Am 1. November erfolgte die Jungfernfahrt. Die erste Fracht (Kohlen) wurde von Lübeck nach Dänemark transportiert. Bis 1956 nutze Lorentzen das Schiff in der Frachtfahrt.

Baunummer 166 – Stapellauf 1939 als Havet:

Quelle: arkiv.dk (Svendborg Byhistoriske Arkiv)

Quelle: arkiv.dk (Svendborg Byhistoriske Arkiv)

Quelle: arkiv.dk (Svendborg Byhistoriske Arkiv)
1957: Verkauf an die Reederei Ocean A/S (J. Lauritzen)
Am 7. Februar 1957 übernahm die Reederei Ocean A/S (J. Lauritzen) aus Kopenhagen das Schiff. Nach entsprechenden Umbauten diente es als Ausbildungsschiff „Noona Dan“ der Seefahrtschule in Svendborg. Während dieser Zeit führten Reisen mit angehenden Seeleuten bis in das Seegebiet um Grönland, wo sie einmal einen ganzen Sommer im Packeis steckte.

Foto: Knud Fredfeldt.
Quelle: M/S Museet for Søfarts (mfs.dk) linzensiert unterCC BY-NC-SA 2.0.
Die Noona Dan Expedition
Am 10.4.1961 legte die Noona Dan dann ab – auf eine staatliche dänische Expedition der Universität Kopenhagen, die sogenannte „Noona Dan Expedition“. Bei der Expeditionsreise in die Südsee wurden u.a. Proben für das Zoologische Museum in Kopenhagen gesammelt. Sie war dabei das vierte dänische Expeditionsschiff, welches die Welt umfuhr. Ende 1962 kehrte das Schiff unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit nach Dänemark zurück, wo es bis April 1963 im Hafen von Svendborg auflag.
Während der Expedition wurden Teile der Reise in dem Film „Noona Dan ekspedition“ von Arvid Klémensen festgehalten und zeigen Eindrücke dieser besonderen Forschungsreise. (Stummfilm, 26 Minuten):
Film „Noona Dan ekspeditionen“ auf der Seite https://www.danmarkpaafilm.dk aufrufen und anschauen
Außerdem ist ein Buch zur Reise veröffentlicht worden:
Autor: Arvid Klemensen (Aus dem dänischen übersetzt von F. K. Henriksen)
Titel: Menschen der Südsee (Original: Med Noona Dan i Sydhavet):
Deutscher Schulschiff-Verein
Anfang 1963 entschloss sich dann der Deutsche Schulschiffverein, das Schiff zu kaufen und für die Ausbildung des seemännischen Nachwuchses zu nutzen. Das Geld für den Kauf stammte zum Teil aus der Versicherungssumme der untergegangenen Pamir der Pamir-Passat-Stiftung. Sie wurde dann auf der Lürssen Werft umgebaut, wegen dem Untergang der Pamir wurde dabei besonders auf die Stabilität und Seefestigkeit geachtet.

Kurz danach wurde das Schiff durch den Norddeutschen Lloyd gechartert und war damit das letzte Schulschiff der deutschen Handelsmarine.
Die Anfänge von CLIPPER und „Sail Training“ in Deutschland
1970-1972 lag das Schulschiff in Bremen neben der DEUTSCHLAND auf. Danach organisierten motivierte, ehemalige Seefahrtsschüler eine Reise mit dem Zielhafen Kiel um an der Windjammerparade anlässlich der Olympischen Spiele 1972 teilzunehmen.
Die „Initiatoren“ dieser Reise beschlossen daraufhin, CLIPPER DJS zu gründen. Der neu gegründete Verein charterte das Schiff und im Frühjahr 1973 fand dann die Clipper Reise Nr. 1 auf der SEUTE DEERN statt.
Es folgten Internationale Tall-Ships Regatten, Wintereinsätze auf den kanarischen Inseln und unzähliche Segeltörns mit Jung und Alt.